09/06/2021

Das Line-up steht!

Wir freuen uns, Euch vom 25. bis 28. August 2021 auf dem Gelände der Kulturbrauerei sowohl zu Indoor- wie Open-Air-Veranstaltungen sowie im digitalen Raum begrüßen zu dürfen. Es erwarten Euch 120 Programmpunkte

Der rasende Stillstand scheint zumindest in Berlin sein Ende erreicht zu haben. Die Straßen und sogar Innenräume füllen sich wieder, draußen wie auch drinnen ist wieder Musik zu hören. Also: alles wieder normal? Eigentlich nicht. Denn eigentlich beginnt ein neuer Transformationsprozess, in dessen Rahmen die Frage nach dem, was sich hinter dem Begriff der Normalität verbirgt, neu gestellt werden muss. Welche Norm bitteschön und für wen gilt sie? Brauchen wir das überhaupt – oder kann das weg? Das sind Fragen, die nur gleichermaßen multiperspektivisch wie kollektiv beantwortet werden können. 

Zu den bestätigten Künstler:innen zählen Rap-Innovatorin LAYLA, Soul- und Hip-Hop-Queen Danitsa, Schauspiel-Star und Musiker Alexander Scheer in der Rolle des David Bowie, Next-Generation-Rapper Serious Klein, 90/00-R&B-Phantasma Erika de Casier, Literatur-Krawallmacherinnen Stefanie Sargnagel und Hengameh Yaghoobifarah, Freigeistin Liraz, Stimmgewalt Tara Nome Doyle, Psychedelic-Experimental-Phänomen Księżyc, Theatermacher Mazlum Nergiz und Sex-Positive-Musikerin Preach. Ebenso Ata Canani, Herz und musikalische Stimme der türkischen Gastarbeiter:innen, ist dabei – genauso wie Culk mit ihrer meisterhaften Sprachdekonstruktion oder Gesangsüberflieger Dan Bodan, Saz-Spielerin Petra Nachtmanova, Flow-Maschine Flohio und das Projekt »Studio 21« des RambaZamba Theaters. Sie und viele andere kristallisieren ein künstlerisches Programm, das deutlich macht: Die eine Form von Popmusik oder Popkultur gibt es nicht.

„Wir haben ein breit gefächertes Verständnis von dem, was Pop ist“, betont Leyla Yenirce, die zusammen mit Pamela Owusu-Brenyah, Yeşim Duman und Christian Morin das Line-Up von Pop-Kultur gestaltet. „Popkultur als fluides Konstrukt entwickelt sich ständig. Wie können wir diese Bewegungen als Festival aufgreifen, reflektieren und mit voranbringen?“, sagt Yeşim Duman.

Brüche und neue Verbindungen

Kollektive Ansätze, postmigrantische Identitäten, intersektionale Diskurse, inklusive Projekte, diasporische Narrative, queere Positionen und der Bruch mit musikalischen Erwartungen tragen dazu bei, dass ein Raum für gemeinsamen Austausch entsteht. Pop-Kultur liefert ein facettenreiches Programm aus Live-Konzerten, Lesungen, Filmen, Digital Works, Talks und Pop-Kultur Commissioned Works, die sich interdisziplinär zwischen Musik, Theater und Performance bewegen. „Mit dem Durchbrechen bestehender Mechanismen gehen wir neue Verbindungen ein“, sagt Pamela Owusu-Brenyah.

All diese Gewalt aka Max Rieger und Band setzen für das Commissioned Work »Andere« auf Gemeinsamkeiten, debütieren mit neuem Live-Material und spielen durch ein kokonartiges Bühnenbild mit der Dynamik zwischen Nähe und Distanz. In der interaktiven Rauminstallation »Ping Pong Chat« gibt es eine Klanginstallation von Mars Dietz, welche über den gesamten Festivalzeitraum als performativer Space zugänglich ist. Die Künstlerin Apex Anima schafft gemeinsam mit der Pole-Dance-Performerin FRZNTE eine träumerische visuelle Erfahrung, die sich gleichermaßen auf den Körper stützt, wie sie auch als Geste des Empowerments zu deuten ist. Mit der Klärung der Frage, was es bedeutet, im Zeitalter digitaler Vorherrschaft ein Mensch zu sein, beschäftigt sich das Commissioned-Work-Projekt von Discovery Zone aus dem Fenster-Umfeld. 

Im Talk »Music & Migration« diskutieren Musikerin Dounia Hagenauer, Tänzerin Jumoke Adeyanju und Komponistin Natalie Greffel darüber, welchen Einfluss Bürokratie, Grenzen und Migration auf People of Color in der Kulturwelt haben. Albertine Sarges, die u.a. Musik-Projekte mit Kat Frankie oder Holly Herndon realisierte, stellt während eines Live-Konzerts bei Pop-Kultur ihre neue Platte »The Sticky Fingers« vor und auch Drangsal gibt das Record-Release-Konzert zu seinem neuen Album. Um das Thema des Verschwindens, Anpassens und Verwandelns geht es in einer wiederkehrenden Soundstruktur des Performance-Duos Les Trucs und in dem von der Nappy-Headed-Berlin-Gründerin Titi Amoako moderierten Talk »The Kids Are Alright. Black Punks.« diskutieren der ebenfalls im Live-Programm auftretende Don Jegosah, die Produzentin Jesseline Sarkodie und die Künstlerin Maya Ifé De Oliveira über Punk als (Über-)Lebenseinstellung. Kultur-Journalist Christoph Dallach, Sängerin Renate Knaup und Musiker Harald Grosskopf sowie Daniel Jahn von Bureau B gehen parallel in einem Gespräch der Frage auf den Grund, was sich hinter dem Begriff Krautrock verbirgt.

Wie die Zukunft der Popkultur in pandemischen Zeiten aussehen könnte, haben die Pop-Journalist:innen Ayosha Kortlang, Jennifer Beck, Miriam Davoudvandi und Sascha Ehlert im Visier. Außerdem spricht Produzent Ahzumjot mit Rapperin Ebow über die Popularisierung der Politik bzw. die Politisierung des Pop – und darüber, wie Künstler:innen zwischen Kunst und Agitprop navigieren können. 

Neu ist zudem der Schulterschluss mit Berliner Kollektiven: Freak de l’Afrique, Night School Berlin, Selbstgebaute Musik, Sexes und THF Radio werden im Rahmen des Festivals ihre Arbeit in all ihrem ästhetischen Abwechslungsreichtum präsentieren. Die Auswirkungen der Pandemie auf kollektive Arbeitsansätze spielen dabei selbstverständlich eine große Rolle, doch widmen sich einige von ihnen auch nicht minder dringenden politischen Fragen. 

Das Festival intensiviert darüber hinaus die Zusammenarbeit mit dem RambaZamba Theater und das Projekt Studio 21 bringt hierbei nicht nur 21 Downbeat, blind & lame, Choolers Division, Dain Fadinzt, Station 17, Stille Vann und Wild Classical Music Ensemble auf die Bühne, sondern Menschen mit Behinderung auch in Schlüsselpositionen.

„Die Leitfrage für unser Awareness-Konzept ist: Haben wir alle mitgedacht?“, erklärt Elnaz Amiraslani, die als Diversity Managerin für das Festival entsprechende Strategien entwickelt. Pop-Kultur hat das Ziel, ein Raum für alle zu sein. Insbesondere soll Gäst:innen mit Behinderung der Zugang und die Teilhabe am Programm barrierearm ermöglicht werden. 

In diesem Jahr zeigt sich die Bedeutung öffentlicher und kultureller Versammlung sowohl für den gesellschaftlichen Diskurs als auch für den Zustand des einzelnen Menschen, sagt Christian Morin mit Blick auf Pop-Kultur 2021. „Es ist unser Anspruch, das Festival weiter zu öffnen und mit Modellcharakter überfällige Standards gemeinsam neu zu setzen“, ergänzt Katja Lucker, Festival-Leiterin und Geschäftsführerin des Musicboard Berlin.

Pop-Kultur verpflichtet sich nicht nur, ein den pandemischen Umständen entsprechend sicheres Festivalerlebnis zu garantieren, sondern auch auf dem Festivalgelände wie auch darüber hinaus bis in den digitalen Raum für Inklusion und eine diskriminierungsfreie Erfahrung zu sorgen. Denn jetzt ist es an der Zeit, neue kulturelle und soziale Impulse zu geben, in den Austausch zu treten und herauszufinden, wie wir nun eigentlich alle gemeinsam leben wollen. Dabei sollten alle mitreden, daran müssen alle teilhaben dürfen.

 

Wir freuen uns, Euch vom 25. bis 28. August 2021 auf dem Gelände der Kulturbrauerei sowohl zu Indoor- wie Open-Air-Veranstaltungen sowie im digitalen Raum begrüßen zu dürfen. Es erwarten Euch 120 Programmpunkte

Der rasende Stillstand scheint zumindest in Berlin sein Ende erreicht zu haben. Die Straßen und sogar Innenräume füllen sich wieder, draußen wie auch drinnen ist wieder Musik zu hören. Also: alles wieder normal? Eigentlich nicht. Denn eigentlich beginnt ein neuer Transformationsprozess, in dessen Rahmen die Frage nach dem, was sich hinter dem Begriff der Normalität verbirgt, neu gestellt werden muss. Welche Norm bitteschön und für wen gilt sie? Brauchen wir das überhaupt – oder kann das weg? Das sind Fragen, die nur gleichermaßen multiperspektivisch wie kollektiv beantwortet werden können. 

Zu den bestätigten Künstler:innen zählen Rap-Innovatorin LAYLA, Soul- und Hip-Hop-Queen Danitsa, Schauspiel-Star und Musiker Alexander Scheer in der Rolle des David Bowie, Next-Generation-Rapper Serious Klein, 90/00-R&B-Phantasma Erika de Casier, Literatur-Krawallmacherinnen Stefanie Sargnagel und Hengameh Yaghoobifarah, Freigeistin Liraz, Stimmgewalt Tara Nome Doyle, Psychedelic-Experimental-Phänomen Księżyc, Theatermacher Mazlum Nergiz und Sex-Positive-Musikerin Preach. Ebenso Ata Canani, Herz und musikalische Stimme der türkischen Gastarbeiter:innen, ist dabei – genauso wie Culk mit ihrer meisterhaften Sprachdekonstruktion oder Gesangsüberflieger Dan Bodan, Saz-Spielerin Petra Nachtmanova, Flow-Maschine Flohio und das Projekt »Studio 21« des RambaZamba Theaters. Sie und viele andere kristallisieren ein künstlerisches Programm, das deutlich macht: Die eine Form von Popmusik oder Popkultur gibt es nicht.

„Wir haben ein breit gefächertes Verständnis von dem, was Pop ist“, betont Leyla Yenirce, die zusammen mit Pamela Owusu-Brenyah, Yeşim Duman und Christian Morin das Line-Up von Pop-Kultur gestaltet. „Popkultur als fluides Konstrukt entwickelt sich ständig. Wie können wir diese Bewegungen als Festival aufgreifen, reflektieren und mit voranbringen?“, sagt Yeşim Duman.

Brüche und neue Verbindungen

Kollektive Ansätze, postmigrantische Identitäten, intersektionale Diskurse, inklusive Projekte, diasporische Narrative, queere Positionen und der Bruch mit musikalischen Erwartungen tragen dazu bei, dass ein Raum für gemeinsamen Austausch entsteht. Pop-Kultur liefert ein facettenreiches Programm aus Live-Konzerten, Lesungen, Filmen, Digital Works, Talks und Pop-Kultur Commissioned Works, die sich interdisziplinär zwischen Musik, Theater und Performance bewegen. „Mit dem Durchbrechen bestehender Mechanismen gehen wir neue Verbindungen ein“, sagt Pamela Owusu-Brenyah.

All diese Gewalt aka Max Rieger und Band setzen für das Commissioned Work »Andere« auf Gemeinsamkeiten, debütieren mit neuem Live-Material und spielen durch ein kokonartiges Bühnenbild mit der Dynamik zwischen Nähe und Distanz. In der interaktiven Rauminstallation »Ping Pong Chat« gibt es eine Klanginstallation von Mars Dietz, welche über den gesamten Festivalzeitraum als performativer Space zugänglich ist. Die Künstlerin Apex Anima schafft gemeinsam mit der Pole-Dance-Performerin FRZNTE eine träumerische visuelle Erfahrung, die sich gleichermaßen auf den Körper stützt, wie sie auch als Geste des Empowerments zu deuten ist. Mit der Klärung der Frage, was es bedeutet, im Zeitalter digitaler Vorherrschaft ein Mensch zu sein, beschäftigt sich das Commissioned-Work-Projekt von Discovery Zone aus dem Fenster-Umfeld. 

Im Talk »Music & Migration« diskutieren Musikerin Dounia Hagenauer, Tänzerin Jumoke Adeyanju und Komponistin Natalie Greffel darüber, welchen Einfluss Bürokratie, Grenzen und Migration auf People of Color in der Kulturwelt haben. Albertine Sarges, die u.a. Musik-Projekte mit Kat Frankie oder Holly Herndon realisierte, stellt während eines Live-Konzerts bei Pop-Kultur ihre neue Platte »The Sticky Fingers« vor und auch Drangsal gibt das Record-Release-Konzert zu seinem neuen Album. Um das Thema des Verschwindens, Anpassens und Verwandelns geht es in einer wiederkehrenden Soundstruktur des Performance-Duos Les Trucs und in dem von der Nappy-Headed-Berlin-Gründerin Titi Amoako moderierten Talk »The Kids Are Alright. Black Punks.« diskutieren der ebenfalls im Live-Programm auftretende Don Jegosah, die Produzentin Jesseline Sarkodie und die Künstlerin Maya Ifé De Oliveira über Punk als (Über-)Lebenseinstellung. Kultur-Journalist Christoph Dallach, Sängerin Renate Knaup und Musiker Harald Grosskopf sowie Daniel Jahn von Bureau B gehen parallel in einem Gespräch der Frage auf den Grund, was sich hinter dem Begriff Krautrock verbirgt.

Wie die Zukunft der Popkultur in pandemischen Zeiten aussehen könnte, haben die Pop-Journalist:innen Ayosha Kortlang, Jennifer Beck, Miriam Davoudvandi und Sascha Ehlert im Visier. Außerdem spricht Produzent Ahzumjot mit Rapperin Ebow über die Popularisierung der Politik bzw. die Politisierung des Pop – und darüber, wie Künstler:innen zwischen Kunst und Agitprop navigieren können. 

Neu ist zudem der Schulterschluss mit Berliner Kollektiven: Freak de l’Afrique, Night School Berlin, Selbstgebaute Musik, Sexes und THF Radio werden im Rahmen des Festivals ihre Arbeit in all ihrem ästhetischen Abwechslungsreichtum präsentieren. Die Auswirkungen der Pandemie auf kollektive Arbeitsansätze spielen dabei selbstverständlich eine große Rolle, doch widmen sich einige von ihnen auch nicht minder dringenden politischen Fragen. 

Das Festival intensiviert darüber hinaus die Zusammenarbeit mit dem RambaZamba Theater und das Projekt Studio 21 bringt hierbei nicht nur 21 Downbeat, blind & lame, Choolers Division, Dain Fadinzt, Station 17, Stille Vann und Wild Classical Music Ensemble auf die Bühne, sondern Menschen mit Behinderung auch in Schlüsselpositionen.

„Die Leitfrage für unser Awareness-Konzept ist: Haben wir alle mitgedacht?“, erklärt Elnaz Amiraslani, die als Diversity Managerin für das Festival entsprechende Strategien entwickelt. Pop-Kultur hat das Ziel, ein Raum für alle zu sein. Insbesondere soll Gäst:innen mit Behinderung der Zugang und die Teilhabe am Programm barrierearm ermöglicht werden. 

In diesem Jahr zeigt sich die Bedeutung öffentlicher und kultureller Versammlung sowohl für den gesellschaftlichen Diskurs als auch für den Zustand des einzelnen Menschen, sagt Christian Morin mit Blick auf Pop-Kultur 2021. „Es ist unser Anspruch, das Festival weiter zu öffnen und mit Modellcharakter überfällige Standards gemeinsam neu zu setzen“, ergänzt Katja Lucker, Festival-Leiterin und Geschäftsführerin des Musicboard Berlin.

Pop-Kultur verpflichtet sich nicht nur, ein den pandemischen Umständen entsprechend sicheres Festivalerlebnis zu garantieren, sondern auch auf dem Festivalgelände wie auch darüber hinaus bis in den digitalen Raum für Inklusion und eine diskriminierungsfreie Erfahrung zu sorgen. Denn jetzt ist es an der Zeit, neue kulturelle und soziale Impulse zu geben, in den Austausch zu treten und herauszufinden, wie wir nun eigentlich alle gemeinsam leben wollen. Dabei sollten alle mitreden, daran müssen alle teilhaben dürfen.