10 Fragen mit… Mustelide

10 Fragen mit Mustelide

Mit unserer Interview-Serie »10 Fragen mit…« möchten wir euch eine Reihe von Acts aus dem diesjährigen Programm von Pop-Kultur-Festivals vorstellen, die einen Platz in euren Playlists und Herzen verdient haben. Diesmal mit Natallia Kunitskaya, die unter dem Namen Mustelide Samples und Synthesizer zu tanzbarem Avant-Pop verwebt. Mustelide erzählt von ihrem Weg als Musikerin, der sie von Belarus nach Berlin führte. Heute, sagt Natallia, lebe sie in Berlinsk. Weiterhin geht es darum, was man mit kaputten Instrumenten alles anstellen kann sowie um die politische Krise in Belarus.

 

Liebe Natallia, was ist Berlinsk? 

Berlinsk ist ein multidimensionaler Ort, eine Kombination aus den Städten Berlin und Minsk. Berlinsk liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen dem Osten und dem Westen. Und mein Herz ist an diesem Ort. Denn ich liebe die Stadt, in der ich geboren wurde genauso wie die, in der ich jetzt lebe.

Als du noch in Minsk lebtest hast du in vielen Bands und Projekten mitgewirkt. Kannst du davon erzählen?

Good rock ’n‘ roll times! Mit 15 Jahren begann ich, in belarussischen Bands zu spielen. Alle Arten von Musik: Metal, Rock, Indie, Prog-Rock, Kabarett-Musik. Zum Beispiel bei ULIS, eine der legendärsten Rockbands des Landes mit belarussischen Texten. Die haben mich engagiert als ich 17 war, ich habe Synthesizer gespielt. Mit ULIS habe ich meine ersten Touren und erste große Festivals bestritten, aber nie in Belarus – dort war die Band verboten. Dann war ich bei Silver Wedding, auch eine populäre Band. Die Mitglieder sind echte Persönlichkeiten und Weirdos. Die Frontfrau, Svetlana Ben, ist eine der talentiertesten Dichterinnen und Künstlerinnen des Landes. Wir spielten auf selbstgebauten Instrumente, wir spielten Kinderlieder, wir traten sogar mit einem Kabarettprogramm auf, das auf Texten von Bertolt Brecht basierte. Aber insgeheim war ich immer ein Fan von Popmusik, das war mir damals aber selbst gar nicht bewusst. Erst jetzt verstehe ich, wie sehr mich Pop-Hits der 80er- und 90erJahre geprägt haben.

Wie kam es zur Entscheidung, lieber in Eigenregie zu arbeiten? 

Ich glaube, das Komponieren und Produzieren fand ich schon immer interessanter, als nur Instrumente zu spielen oder zu singen. Das Schreiben von Songs hat mich bereits als Kind fasziniert, aber ich war lange zu schüchtern, um mich dieser Herausforderung zu stellen und die Rolle der Produzentin zu übernehmen. Ich hatte diese Bilder im Kopf, in denen ich mich als Teil einer Band sah, während ich Produzenten für autoritäre Typen hielt, die in teuren Studios sitzen. Aber dann kam die Zeit der DIY-Produzent:innen, und auch ich bekam Zugang zu allen Produktionswerkzeugen. Maschinen ersetzen Musiker:innen und Ableton professionelle Studios. Damals fühlte es sich für mich dann endlich richtig an, in diese magische Welt von Produktion und Sounddesign einzutauchen.

Für deine letzte EP »Ginseng Woman« hast du Samples kaputter Orchesterinstrumente als Klangquellen genutzt. Das klingt ziemlich konzeptuell, aber das Ergebnis bleibt sehr musikalisch. In einem Song wie »Zver« übernehmen diese Instrumente mal Teile einer Bassline, mal setzt du sie ein wie Gitarren, dann wieder dröhnen sie ein bisschen wie Fremdkörper in den eigentlich sehr poppigem Song. Wie kam es dazu, was war die Idee? 

Ich hatte immer eine große Leidenschaft für analoge Synthesizer und wollte jeden Sound von Grund auf neu modulieren. In Belarus war es ziemlich schwer, an diese Geräte zu kommen, also war jeder Synthesizer ein echter Schatz. In erster Linie wollte ich etwas Einzigartiges kreieren, das aber zugleich mit all der Popmusik korrespondierte, die ich so liebte. Aber dann begann ich Samples zu sammeln und diese als Klangbasis zu verwenden. Ich erkannte, wie facettenreich und exklusiv Samples sein können, weil sie einen einzigartigen Moment und seine Energie einfangen. Also begann ich, meine Tracks mit Samples eigener Field Recordings zu machen. Ich wurde dabei richtig enthusiastisch. Zum Beispiel habe ich die Aufnahmen des Schreis einer Eule verwendet, um daraus einen Schlagzeug-Part in meinem Song »Opushka« zu formen. Und für »Nanoantenna« habe ich die Klangkulisse einer Flamenco-Tanzveranstaltung in Sevilla aufgenommen. Ziemlich intensiv. 

Und da wurden dann die Gitarren zerschlagen?

Nee. Das kam später. Ich erfuhr von einem Projekt der Found Sound Nation, einer Non-Profit-Organisation, die ein Residenzprogramm für Künstler:innen anboten. Bei dem Projekt ging es darum, kaputt gegangene Orchesterinstrumente aus Musikschulen in Florida ein zweites Leben zu geben. 800 Instrumente wurden gesammelt und professionelle Musiker:innen haben die Klänge dann im Studio aufgenommen. Die Aufnahmen wurden wiederum an Künstler:innen aus aller Welt gegeben, die daraus eigene Songs machen sollten. Die Bedingung war, dass keine anderen Klänge verwendet werden durften. Ausgenommen Gesang. Diese Challenge reizte mich so sehr, dass ich nicht nur einen Song gemacht habe, sondern ein ganzes Album. Im Grunde schuf ich meine eigenen Synthesizer und Drumcomputer. Und die klangen einzigartig: voller Schmerz und Hoffnung, Weisheit und Wildheit. Weil die Seele dieser kaputten Instrumente in den neuen Klängen konserviert zu sein schien.

Abseits von Sampling, gibt es Artists und (pop-)kulturelle Phänomene, die dich aktuell besonders interessieren?

Sega Bodega, Christine and the Queens und Karma She sind Artists, die mich zuletzt begeistert haben. Das Online-Festival Appleville von PC Music hat mir total gut gefallen. Ich mag das Chaos sehr, das heutzutage in der Popmusik herrscht. Ich habe das Gefühl, dass es in der Popkultur immer viel um Regeln und Schubladen ging. Heute gibt es diese Regeln und Definitionen nicht mehr. Es geht jetzt darum, die Seelen der Menschen zu berühren. Und die Mittel dazu sind so vielfältig, Popmusik wird immer freier. Es ist egal ob 100 Leuten etwas feiern oder eine Millionen. Es geht nicht mehr darum, wieviele Menschen etwas erreicht, sondern was es auslöst und wie stark. Die Zeiten, in denen manche sich dafür schämten Popmusik zu lieben, sind vorbei. Heute ist alles Pop, so gut wie alles. Große Stars können völlig verrückte und avantgardistische Dinge anstellen und mit Indie-Acts zusammenarbeiten. Umgekehrt können Underground-Künstler:innen das Pop-Game spielen. Du kannst dich heute in deinem Schlafzimmer in Britney verwandeln, und das ist es, was ich wirklich liebe. Es ist wie ein Alice-im-Wunderland-Szenario.   

Wie würdest du die Pop-Szene(n) in Minsk charakterisieren? Welche Strömungen sind dort wichtig und worin unterscheiden sie sich von beispielsweise deinem neuen Umfeld in Berlin?

Wenn wir von Independent-Künstler:innen sprechen: Die arbeiten sehr intuitiv und nach Gefühl. Es gibt keine Institutionen, Communities oder große Clubs, die Musiker:innen formen. Daher können wirklich interessante und sehr ehrliche Sachen entstehen. Jedenfalls wenn die Künstler:innen sich treu bleiben und nicht versuchen, westliche Popmusik zu imitieren, was natürlich auch häufig vorkommt. Die unabhängige Popszene in Belarus trägt Züge einer schüchternen und traumatisierten Person. Jemand, die:der deprimiert und verträumt ist, und in eine eigene Realität flüchtet. Das klingt ein bisschen tragisch, hat aber auch Charme. In Berlin scheint Pop dagegen freier und frecher zu sein, aber auch hier hat Pop seinen Ursprung oft in einem „dunklen Ort“, darin ähneln sich Künstler:innen aus Minsk und Berlin.




 

Belarus ist ja seit einiger Zeit in den Fokus der politischen Berichterstattung gerückt. Ein Autokrat, gefälschte Wahlen, Demonstrant:innen, die weggesperrt und gefoltert wurden. Wenn du mit Freund:innen aus Minsk sprichst, was erzählen sie über die Situation und die Stimmung? Welche Auswirkung hat die Lage für Künstler:innen vor Ort? 

Alle Gespräche laufen auf genau die Themen hinaus, die du gerade erwähnt hast, aber es gibt auch das Bedürfnis zu reflektieren, die Verwirrung und den Schmerz zu verarbeiten. Es ist wirklich herzzerreißend zu sehen, dass dieser Schmerz nicht aufhört, dass die Menschen in Belarus in konstanter Gefahr leben. Sie können nicht davor weglaufen, sie können sich auch nicht ablenken. Es gibt dieses permanentes Hintergrundrauschen, und das kostet viel Energie. Es ist frustrierend und es macht Menschen unfähig, kreativ zu sein. Ich bin froh, dass die Künstler:innen dort immer noch genug von dem Feuer in sich tragen, aus dem neue Kunst und Projekte entstehen, aber diese Prozesse sind viel schwieriger geworden.

Engagierst du dich in der Protestbewegung der belarussischen Diaspora? Und was kann man tun, um den Menschen in Belarus zur Seite zu stehen? 

2020 habe ich an einigen Demonstrationen in Berlin teilgenommen, aber mit der Zeit habe ich meinen eigenen Weg gefunden, die besorgniserregenden Verhältnisse in Belarus zu thematisieren. Ich mache persönliche künstlerische Aussagen, meist in Form von Musik oder Performances – das fühlt sich für mich am natürlichsten und aufrichtigsten an. Ich schätze wirklich jede Art von Dialog über die Situation in Belarus. Sie darf nicht vergessen werden. Was wir hier tun können, ist einfach weiter darüber zu sprechen. Wir dürfen die Lage im Land niemals als Normalzustand akzeptieren. Wir sollten uns auf die Liebe untereinander konzentrieren und denen zu helfen versuchen, die Hilfe brauchen. Wie genau man das macht, ist eine individuelle Entscheidung.

Um mit etwas Erfreulicherem zu enden: Es sieht ja gerade so aus, als ginge es bald wieder los mit Live-Konzerten, kulturellem Leben, eventuell sogar wieder mit Clubkultur. Was sind deine Gedanken, wenn du auf die letzten anderthalb Jahre Pandemie zurückblickst?

Ich betrachte es als eine Entwicklung und Bewegung. Die Pandemie ist nur die jüngste Herausforderung, die die Gesellschaft zu bewältigen hat, aber es gab derlei schon viele zuvor und weitere werden folgen. Jede Generation hat mit Problemen zu kämpfen. Wir haben in dieser Zeit viel gelernt: Solidarität, Vergebung und Geduld. Mir tun diejenigen wirklich leid, die die Pandemie hart getroffen hat. Den meisten meiner Freund:innen und Kolleg:innen ging es aber alles in allem gut. Viele konnten diese Zeit nutzen, um sich auf ihre Kunst zu konzentrieren, oder etwas Neues zu lernen. Viele konnten endlich mal ausspannen und fanden Zeit, um ohne FOMO zu Hause coole Filme zu gucken. Jetzt, wo sich alles wieder öffnet, habe ich das Gefühl, dass die Menschen all die kleinen Dinge und Momente nicht mehr als selbstverständlich ansehen. Es ist wieder möglich, abzuhängen oder zu tanzen, es ist alles ein bisschen anders, aber es fühlt sich frischer und lebendiger an als je zuvor.

Mustelide spielt am 27.08 um 18 Uhr in Pavillon. Karten gibts hier!

Interview mit A-Wa: »Unsere Eltern ahnten nie, wie groß unsere Träume waren«

Foto: Hassan Hajjaj

Die Schwestern Tair, Liron und Tagel Haim haben als A-Wa den ersten arabischen Nummer-eins-Hit in Israel gelandet und kommen nun mit neuem Material zu Pop-Kultur. Ein Gespräch über eine ungewöhnliche Tradition des Remixes. Von Thomas Vorreyer

»Musik war wie ein Spiel für uns. Durch sie konnten wir die Welt, die um uns herum nicht existierte, selbst erschaffen.« Liron Haim erinnert sich an ihre Kindheit in Shaharut. Eine einzige Straße führt in das kleine Dorf hoch über der Arava-Senke. Haims Eltern, naturliebende Pioniere aus der Großstadt, hatten die Siedlung im kargen Süden Israels Mitte der 80er Jahre mit gegründet. Doch ihre Töchter sollte es schon bald wieder in die Welt ziehen. »Unsere Eltern ahnten nie, wie groß unsere Träume waren«, sagt Tagel Haim, Lirons jüngere Schwester.

Gemeinsam mit der dritten und ältesten Schwester, Tair, bilden sie eine Band. A-Wa heißt die und »Habib Galbi« ihr bislang größter Hit. Vier Millionen Klicks auf YouTube, begeisterte Kommentare aus dem gesamten arabischen Raum, Platz eins in den israelischen Singlecharts—dank einer Mischung aus traditioneller und gegenwärtiger Musik und auch dank des arabischen Textes. Das war vorher noch niemanden gelungen. Doch die Geschichte hinter diesem Hit erzählt ebenso viel von der Segregation der Völker wie der Geschlechter.

Die Tradition wohnt dabei in Großmutters guter Stube. Die Haims stammen von Jemeniten ab. Im Jemen hatte es über Jahrhunderte eine große jüdische Gemeinde gegeben. Schon vor der Unabhängigkeit Israels 1948 kommt es zu Pogromen, im Verlauf des Palästinakrieges verschärft sich die Situation dann so sehr, dass bis 1950 fast 50.000 Juden überwiegend per Flugzeug evakuiert werden. »Unsere Großmutter kam damals mit 13 Jahren nach Israel«, berichtet Liron. »Die Heirat mit unserem Großvater fand unterwegs statt. Hebräisch sprach sie nicht, denn das war im Jemen den Männern vorbehalten.« Oma Haim versucht sich schnellstmöglich zu integrieren und versteckte deshalb jahrelang ihre arabisch-jeminitische Kultur. Mit ihren Enkeln spricht sie Hebräisch. Doch sie singt ihnen auch die Lieder ihrer Kindheit vor. Erfreulicherweise.

Es gehört zu den Riten der Jemenitinnen, dass sie bei der Hausarbeit singen. Einst, im Jemen, verbrachten sie das Gros des Tages aufgrund strikter religiöser Regeln getrennt von ihren Männern, aber in Gesellschaft mit anderen Frauen. »Die Verbindung der Jüdinnen zu den Araberinnen war größer als zu ihren Partnern«, fasst es Liron zusammen. Während die Frauen sich also um Haushalt und Kinder kümmerten, stimmten sie arabische Lieder an und entflohen dabei dem Alltag, so Liron: »Der Gesang war die einzige Möglichkeit der Frauen, ihre Gefühle offen auszudrücken.« In »Habib Galbi« heißt es etwa: »Liebe meines Herzen, meiner Augen/ Ein Rätsel ist mir, wer dich gegen mich aufgebracht hat.« Aber der Gesang sei oftmals auch Spiegelbild ihrer Hoffnungen gewesen. Im erfolgreichen Musikvideo zur Single versuchen A-Wa, diese Träume zu erfüllen.




Das Trio mimt drei Frauen, die in der Wüste die Hausarbeit eines Patriarchen erledigen. Bis sie schließlich in einem Jeep und in leuchtend pinken Galabias, den traditionellen Kleidern der Region, entfliehen. »Den Frauen, die wir in unserem Video spielen, gibt niemand ihre Freiheit. Sie nehmen sie sich einfach«, umschreibt es Liron.

»Pink bildet den größtmöglichen Kontrast zur Wüste und ist die weiblichste Farbe, die wir uns vorstellen konnten: eine Farbe der Freiheit und des Optimismus.«

Und in Pink schaffen sich A-wa eine neue Welt.

Dass es Lieder wie »Habib Galbi« sind, mit denen A-Wa bekannt geworden sind, liegt auch an Tomer Yosef von der Band Balkan Beat Box. Der Produzent ist ebenfalls Jeminit und entdeckt die Schwestern über YouTube, wo sie Gesangsvideos hochgeladen hatten. Auf Englisch, auf Hebräisch und Arabisch. „Tomer meinte: Wisst ihr, ihr klingt toll auf Englisch und Hebräisch, aber da gibt es immer diesen jeminitischen Anklang“, erinnert sich Liron. „Warum geht ihr dem nicht ganz nach?“

A-Wa verbinden das Alte mit dem Neuem

Gesagt, getan. Gemeinsam nimmt man zwölf jemenitisch-arabische Klassiker für ein erstes Album auf. Die dreistimmig vorgetragene Folklore wird unterlegt mit Bandsound und Beat. Letzterer orientiert sich an unter anderem an HipHop und Reggae, jenen Sounds, mit denen die Haims in den 90ern von MTV beschallt wurden. Das passt wohl auch deshalb so gut zusammen, weil das jemenitische Liedgut ein Vorläufer der heutigen Remix-Culture ist – mündlich weitergegeben und wandelbar, wie Tagel berichtet: »Jede Frau kann und konnte Zeilen hinzufügen oder wegnehmen, weshalb es sehr viele unterschiedliche Varianten einzelner Lieder gibt.« Die Haims setzen diese Tradition nun selbstbewusst fort.

In angespannten Zeiten wie diesen, gelingt es A-Wa dabei jüdische Israelis und Araber gleichermaßen anzusprechen. Bei ihrem ersten Konzert in Berlin, im letzten Jahr im Lido, sangen Israelis, Libanesen, Syrer die Zeilen mit, Amerikaner und Deutsche tanzten ausgelassen mit ihnen. Und hier in Deutschland stand eine jemenitische Sängerin bereits schon einmal an der Spitze der Charts. Weltstar Ofra Haza war das, 1988, mit dem Song „Im Nin’alu“, der allerdings auf einem alten hebräischen Gedicht basiert. »Haza hat viele Türen geöffnet«, findet Tagel. »Noch bevor es YouTube gab, hat sie jemenitische Musik bekannt gemacht.« Während auf Hazas Erfolgssingle aber noch das Etikett »World Music« abgedruckt wurde, kann die heutige Generation über solche Klischeebegriffe bestenfalls nur lachen.

Ihr in Israel bereits lange erhältliches Debütalbum ist in Mitteleuropa bislang noch nicht erschienen. Dafür haben A-wa in der Zwischenzeit an neuen, dieses Mal selbst geschriebenen Liedern gearbeitet. Sie bedienen sich gleichermaßen der arabischen, englischen und hebräischen Sprache und werden bei Pop-Kultur erstmals live hierzulande zu hören sein. »Das Alte mit etwas Neuem und Eigenem zu verbinden, das hat in Israel Tradition«, sagt Liron.

Ihre Großmutter wird auch das sicherlich freuen. Seit dem Erfolg ihrer Enkeln spricht sie plötzlich wieder munter Arabisch und erinnert sich an die Zeiten im Jemen. Ihre alte Welt scheint wieder zu ihr zurückgekommen.

A-Wa performen bei Pop-Kultur live am 1.9. im Heimathafen Neukölln. Tickets und weitere Informationen gibt finder ihr hier.